Montag, 7. Januar 2013

Telefongeschichte 1

Ich interessiere mich nicht für Telefone, ich mag Telefone auch nicht besonders gerne. Wer mich kennt, weiß auch, dass ich jedes Mal so etwas wie „Scheiß Telefon!“ rufe, wenn ich angerufen werde.

Ja, seid euch darüber bewusst, ihr Leute, die mich anruft: Euer Anruf stört. (schreibt mir lieber eine E-Mail)

Ich kann mich auch nur wenig für Statistik begeistern und noch weniger für Buchhaltung. Aus den Rechnungen, die ich seit den letzten vier Jahren von meinem Mobilfunkbetreiber A1 zugeschickt bekomme, habe ich aber eine Statistik gemacht (sagt man „Mobilfunkbetreiber“? Ich weiß es nicht. Wikipedia bezeichnet A1 als Kommunikationsanbieter … klingt für mich auch nicht viel besser).

Hier ist eine Übersicht über die Anzahl der von mir ausgegangenen Anrufe aus den letzten vier Jahren. Auf rund 1460 Tage kommen rund 2580 Anrufe. Das bedeutet, ich habe in den letzten vier Jahren jeden Tag 1,76 jemanden angerufen. Eine entsetzliche Bilanz und ich entschuldige mich bei allen Leuten, die ich angerufen habe und sie mit irgendwas vollkommen belandlosen Zeug befaselt habe!


Dazu noch die Übersicht über die Dauer der Gespräche (aus der sich 5 Minuten 30 Sekdungen Telefonzeit ergeben für jeden Tag … aber nur die Zeit von Telefongesprächen, die ich mache! Dazu muss noch die Zeit gedacht werden, die ich am Telefon verbringe, wenn ich angerufen werde. Ein Horror!):


Und hier die Übersicht, wie viele SMS ich geschrieben und verschickt habe:


Und jetzt die wesentliche Tabelle, durch die der ganze Schlamassel anfing, die Übersicht darüber, was mich das alles kostet, jeden Tag durchschnittlich fünf Minuten lang (aktiv) zu telefonieren und durchschnittlich zwei SMS zu schicken:


Und mein Geiz hat überwiegt. Eigentlich nicht mein Geiz, sondern – traurig muss ich es zugeben, die Vernunft. Vergleiche einmal die A1-Preise mit irgendeinem anderen Netzbetreiber in Österreich und du wirst merken, dass das, was du zahlst vollkommen überteuert ist. Wie meine Statistik zeigt, telefoniere ich nicht mehr als 6 Stunden im Monat, das sind 360 Minuten und da gibt es Tarife, bei denen man 1000 Freiminuten bekommt. (und dann gibt es Leute, die das noch überziehen! 1000 Minuten im Montag telefonieren und fragen wohin man gerade anruft, leuten fragen stellen die sie nicht interessieren und antwort anhören, die einen nichts angehen). Ich wollte von A1 zu Bob wechseln, auch weil die Vertragsbindung mit Jänner 2013 zu Ende geht. „Vertragsbindung“, das muss man sich einmal vorstellen. Es ist nicht möglich, den A1-Vertrag zu kündigen. Die Verheirateten können sich scheiden lassen, die Mieter können ausziehen und sogar die Lebensversicherten können sterben aber ich kann nicht aufhören, mir A1 zu telefonieren. Ich war empört und allen, denen ich das erzählt habe waren über mich erstaunt und akzeptieren ihre eigenen Vertragsbindung widerstandslos.

Ich gehe dann auf die A1-Website und suche, wie ich den Vertag kündigen kann, finde folgende Seite, die ich negativ bewerten möchte, weil mir das überhaupt nicht hilft, das kann ich aber nicht, weil ich nicht eingeloggt bin. Und jetzt das erstaunliche: ich klicke auf eine andere Seite und bin eingeloggt (mit meinem Internetaccount, ich habe auch A1-Internet … das ist ganz ok und auf der A1-Seite bin ich im meinem WLAN permanent eingeloggt). Klicke ich wieder zurück auf die nutzlose FAQ-Seite bin ich wieder nicht eingeloggt, habe auch gar keine Möglichkeit mich einzuloggen. Ok, ok .. man kann sich für irgendein Community-Zeug registireren, dann war mir das aber auch egal.

Im Oktober 2012 gehe ich zum A1-Shop und sage, dass ich meinen Vertrag kündigen möchte. Das Ergebnis schreibe ich am 8. Oktober ins Internet: und im a1-shop hab ich gesagt ich will meinen vertrag kündigen und der a1-mann der sagt da muss ich einfach ein fax schicken ich frag ob das auch anders geht weil ich habe doch kein fax-gerät und der a1 mann der und der a1-mann und der mann von a1 sagt zu mir ich kann auch einen brief schreiben

Ich schreibe natürlich keinen Brief, ich habe nicht einmal Briefkuverts daheim und überhaupt, wieder etwas worüber sich niemand aufregt: Das ist ein Mobilfunkbetreiber bzw. ein Kommunikationsanbieter des 21. Jahrhunderts ist kann in bestimmten Fällen nur brieflich kommunzieren?

Heute habe ich dann im A1-Shop ein bob-Startpaket gekauft und frage, was ich dafür tun muss, „Irgendwas entsperren?“ habe ich gefragt und der A1-Mensch der sagt „Nein, das geht einfach so. Sim-Karte einstecken und Anweisungen befolgen“. Und dann stecke ich die SIM-Karte rein und nichts geht.

Einschub: „im A1-Shop ein bob-Startpaket“? Ja, das geht tatsächlich und ist überhaupt nichts komisches dran für die A1-Menschen, ob Bob oder A1, ist eh alles Telekom. Das ist so, wie wenn man in Klagenfurt in die SPÖ-Zentrale gehen möchte und dafür durch die Räume der Kärnter-Tageszeitung durchgehen muss, weil es keinen anderen Eingang gab. Kommt das irgendwem komisch vor? Nein. (wie mir eine vertrauenswürdige R. erzählt hat; mittlerweile ist die Kärnter-Tageszeitung, KTZ umgezogen).

Mein Beschränkungspasswort muss ich eingeben, ich weiß nicht, was ein Beschränkungspasswort ist, suche im Internet und lese, dass mein Handy vermutlich doch nicht freigeschalten ist (was auch immer „freigeschalten“ für eine Bedeutung haben soll in diesem Zusammenhang) für einen Netzbetreiberwechsel. Ich suche im Internet und finde folgendes heraus:

Das Telefon muss „freigeschalten“ sein. Das bedeutet, dass die Software des Mobiltelefons so konfiguriert ist, dass nur Simkarten eines bestimmten Betreibers akzeptiert werden. Und darüber empört sich niemand, frage ich mich.

Es gibt Handyshops, die einen Entsperrservice anbieten, das kostet zwischen 10 und 25 Euro, ich google weiter und finde www.entsperren.at. Da kann man sich das Telefon selbst freischalten (?). Dafür brauch man die IMEI-Nummer, eine eindeutig einem Mobiltelefon zugeordnete Nummer, Seriennummer quasi, die in der Regel im Mobiltelefon unter dem Akku abgedruckt ist … ich habe ja noch so ein altes Telefon, bei dem man den Akku entfernen kann. Ohne das Telefon aufzumachen, kann man die IMEI-Nummer mit der Eingabe von
*#06#
anzeigen lassen.

Man gibt diese Nummer ein, seinen Netzbetreiber etc. und kommt zu folgender Ansicht:


auf der sieben mögliche Beschränkungspasswörter zu sehen sind. p und w kann ich mit der *-Taste eingeben. Funktioniert haben die Codes leider nicht.

Es folgt (morgen?) die Fortsetzung und die darin enthaltene Geschichte der Mobilepoints.

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